Schulische Bildung - 2023/24: Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) als Aufgabe der ganzen Schule

Die beteiligten Schulen entwickeln nach Bedarf mit Unterstützung des Projektteams (u.a. Vertreter*innen des Landesinstituts und der Behörde für Schule und Berufsbildung) sowie in Kooperation mit außerschulischen Akteuren ein Verständnis für Ziele, Grundlagen und Umsetzungsmöglichkeiten von BNE. Ziel ist es, BNE als Aufgabe der gesamten Schulgemeinschaft in einem schulinternen Curriculum zu verankern (Whole School Approach).

FREI DAY: Gemeinsam lernen, die Welt zu verändern

Wie lässt sich in schulische Bildung mehr Zuversicht, Wirksamkeit und Sinn erfahren? Am 10. April gingen die Teilnehmenden des BNE-Fachtags zum Thema „Zukunftsorientierte Bildung am Beispiel des FREI DAY“ im Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI) in Hamburg dieser Frage nach. Dabei nahm Margret Rasfeld, Begründerin von „Schule im Aufbruch“, die Gäste mit in den heutigen Alltag der Schüler*innen: Die letzten krisengeprägten Jahre, z.B. mit zunehmender Klimaangst, hinterlassen auch bei Kindern und Jugendlichen Spuren, die sich Sorgen um ihre Zukunft und die anderer machen. Dazu verstärkt das derzeitige Schulsystem mit Prinzipien wie Kontrolle, Fehlerangst und wenig Freiraum für Kreativität den Druck auf die Schüler*innen. Das Gefühl nie gut genug zu sein, selbst bei einem sehr guten Notendurchschnitt, etabliert bei vielen ein hohes Stresslevel. Wenn Entfremdung, Bewertung und das Gefühl ausgeliefert zu sein hinzukommen, sind bereits Voraussetzungen für Burnout gegeben.

Emotionale, spirituelle und transformationale Komponenten können hingegen helfen, der Entfremdung von eigenen Gefühlen und dem reinen Funktionsmodus entgegenzuwirken. Eigene Werte leben und der Intuition folgen zu können als auch Verantwortung zu übernehmen und Ideen tatsächlich in Taten mit Wirkung umzusetzen, sind Ziele des FREI DAY-Konzeptes von „Schule im Aufbruch“. Der FREI DAY ist dabei ein Lernformat, das regelhaft im Stundenplan verankert ist und insbesondere zukunftsorientierte Bildung fördern möchte. Schüler*innen können in diesem Rahmen selbst gestellte Zukunftsfragen erforschen sowie Ideen und Lösungen entwickeln und in Nachbarschaft und Gemeinde umsetzen. In all diesem Tun werden Aspekte von Bildung für nachhaltige Entwicklung deutlich, wie globales Denken und lokales Handeln. Entsprechend lernen auch Lehrer*innen wie sie zu Lernbegleiter*innen werden können, die aktivieren, unterstützen und wertschätzen.

Anschließend vertieften Workshops u.a. mit Tobias Feitkenhauer und Vertreter*innen von Hamburger Schulen die Umsetzung des FREI DAY: Dabei wurden Herausforderungen diskutiert, wie der Umgang mit Schüler*innen ohne bewusste Interessen, der Stundeneinbau des FREI DAY in den Schulalltag und die Schaffung von echten Handlungs- und Änderungsmöglichkeiten. Konkrete Umsetzungsansätze an Schulen dienten als Beispiel, dazu gehörte auch die fächerübergreifende Zusammenarbeit und die Flexibilisierung der Stundentafel gezielt zu nutzen.

Der Fachtag bot den Teilnehmer*innen eine wertvolle Gelegenheit zum Austausch und zur Weiterentwicklung der zukunftsorientierten Schulbildung sowie wichtige Impulse für die Gestaltung eines lebendigen und nachhaltigen Lernumfelds an Hamburger Schulen.

Der Fachtag wurde vom Forum Schule im Rahmen der Maßnahme „BNE als Aufgabe der ganzen Schule“ in Kooperation mit Schule im Aufbruch und dem Hamburger Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung durchgeführt.

Die aktuell beteiligten Schulen:

Das Projekt wird gefördert durch die Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA).