Konferenz für eine bessere Welt – Rückblick auf die Veranstaltung 2021

von Theresa Themann | 15. November 2021

Am ersten September-Wochenende fand bei schönstem Spätsommerwetter die „Konferenz für eine bessere Welt“ auf Gut Karlshöhe unter dem Motto „Wir.Hier.Jetzt!“ statt:

WIR | wollen nicht auf andere warten. Wir wollen selbst die Veränderung sein, die wir uns wünschen!

HIER | kommen wir zusammen und können die Welt genau dort besser machen, wo wir sind.

JETZT | ist der Moment, wo wir die Welt verändern können. Nutze den Tag!

Coronabedingt durften „nur“ rund 80 Menschen an der Mitmach-Konferenz teilnehmen. Neben der andauernden und dynamischen epidemischen Lage erschwerte kurzfristig auch der nationale Bahnstreik die Umsetzung des geplanten Programms und die Anreise überregionaler Konferenz-Besucher*innen. Nichtsdestotrotz oder vielleicht sogar aufgrund dieser Herausforderungen war die Veranstaltung für alle Beteiligten ein ganz besonderes Ereignis. Die Stimmung war an beiden Tagen außerordentlich gut und die Teilnehmer*innen – unter ihnen Utopist*innen, ethische Konsument*innen, politische Aktivist*innen und viele auf dem Weg dorthin – waren sehr interessiert, entspannt, offen und geradezu dankbar für einen „realen“ und geselligen Veranstaltungsort voller Leben und Natur.

Denken, Träumen, Lernen, Wandeln

Im Fokus der Konferenz standen die Vernetzung und der Ideenaustausch in interaktiven Talks, Workshops und bei kreativen Aktionen. In über 20 Sessions in den vier Konferenz-Bereichen „Denken, Träumen, Lernen, Wandeln“ fanden die engagierten Teilnehmer*innen gemeinsam mit den Gästen verschiedenste Ansätze für den Weg in eine bessere Welt:

> Unter dem Stichwort „Denken“ kamen spannende Gäste zusammen und entwickelten im Gespräch auf dem Podium und gemeinsam mit den Zuschauern interaktiv unterschiedliche Zukunftszenarien.
> Richtig originell wurde es bei den Workshops im Bereich „Träumen“. Mit Hacks, Performances und Kreativmethoden entstanden hier Utopien und Visionen.
> Die „Lernen“-Workshops vermittelten Werkzeuge und Methoden, um transformative Ideen und Projekte zu verwirklichen – z. B. in einem Streittraining, einem Kurs in „Nachhaltigem Aktivismus“ und zum Thema „Active Hope“.
> Wer gleich aktiv werden wollte, konnte unter dem Motto „Wandeln“ gemeinsam mit anderen an Aktionen wie „Gärtnern für den Wandeln“ teilnehmen, die mobile Siebdruck-Werkstatt nutzen oder Straßenbotschaften für eine bessere Welt gestalten.

Ich wünsche mir eine sozial-ökologische Wirtschaft ohne Wachstumszwang mit Rechenschaftspflicht über sozial-ökologisches Handeln.

Der Bereich „Denken“ bildete in Form von interaktiven, positiv-konstruktiven Talks wie geplant das Herzstück der Konferenz. Mit je zwei Talk-Gästen auf dem Podium identifizierte der/die Moderator*in gemeinsam mit dem Publikum zentrale Probleme und Lösungsansätze zu fünf aufeinander aufbauenden Themen:
1. Innerer Wandel: Wie finden wir Sinn, Mut und Zuversicht?
2. Ganzheitliche Bildung: Wie lernen wir für ein gutes Leben?
3. Solidarisches Miteinander: Wie leben wir eine Kultur der Gemeinschaft?
4. Gerechte Ökonomie: Wie kommen wir zu einer Wirtschaft für Mensch und Tier?
5. Planetare Verantwortung: Wie machen wir die Erde zu einem Zuhause für alle?

Chancen und Ideen für eine bessere Welt

Engagement ohne Burnout, angstfreies Lernen, toleranzfördernde Perspektivwechsel und klare Bedingungen für einen echten Wirtschaftswandel sind nur einige Stichworte, über die sich in den Talks mittels Schwarmintelligenz nach und nach Chancen und Ideen für eine bessere Welt herauskristallisierten.

Anregende, lösungsorientierte Beiträge gehörten auch zum praktischen Teil der Konferenz. Besonders viele Aha-Momente, Selbstwirksamkeitserlebnisse und positives Feedback begegneten uns in den Workshops „Per City Hacks nachhaltige, zirkuläre Städte erschaffen“ von Lars Zimmermann und „Straßenbotschaften mit Schablonen für Sprühkreide, Stoffdruck und Co.“ von Irina Tegen und Anastasia Surikov sowie in der Wandel-Performance „Deep Democracy und Körperarbeit“ von Sarah Nüdling. Kernbotschaft: Ob wir im öffentlichen Raum genauer hinschauen oder in den eigenen Körper hineinspüren – mit der Zeit und den richtigen „Werkzeugen“ sehen wir überall neue Verbindungen und Gestaltungsmöglichkeiten!

Die zweitägige Konferenz mündete zum Abschluss in einer Aufruf-Session, bei der die Teilnehmer*innen nach dem Prinzip „Ich wünsche mir X ohne Y mit Z“ ihre Wünsche, Forderungen und Ideen schriftlich formulierten und vereinzelt auch mündlich in der großen Runde teilten. Anbei ein paar Bespiele:

Ich wünsche mir …

> eine sozial-ökologische Wirtschaft ohne Wachstumszwang mit Rechenschaftspflicht über sozial-ökologisches Handeln.
> eine sinnerfüllte Arbeitswelt ohne Schmerz und Druck mit Raum für jeden, seine Berufung zu finden und zu leben.
ein sinnerfülltes Leben ohne Zeitdruck mit Achtsamkeit, Muße und Genuss.
> einen schnellen Fortschritt zur Klimarettung ohne Ausreden und Zögern mit viel Motivation und Freude.
> eine Landwirtschaft ohne Gifte und Kunstdünger mit nachhaltigen Methoden und fairen Lebensmittelpreisen.
> eine mutige Politik, die sich traut, die Umweltsünden großer Unternehmen mit empfindlichen finanziellen Strafen zu ahnden.
> soziale Gerechtigkeit ohne Arm-Reich-Schere, Sexismus und Rassismus mit ganz viel Solidarität.
> eine empathische Welt ohne Krieg und Ausbeutung mit einer liebevollen Verantwortung für unseren gesamten Planeten.

Organisiert wurde die Konferenz von der Initiative „Für eine bessere Welt“ (Ilona Koglin und Marek Rohde), der Hamburger Klimaschutzstiftung auf Gut Karlshöhe (Michael Liebert und Theresa Themann) sowie punktuell von einzelnen Freiwilligen (Jonas Laur, Pauline Köcher, Jana Fritsche).

Gefördert wurde die Konferenz von der Stadt Hamburg aus Mitteln des UNESCO-Japan Preises für BNE 2019 (ausgezahlt über die BUKEA), von der Norddeutsche Stiftung für Umwelt und Entwicklung (NUE) sowie von einzelnen Spender*innen.

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